Hypnotherapie

Die sanfte Art zu heilen

Dr. med. Simone Wötzel

Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie
Fachärztin für Innere Medizin
Fachärztin für Physikalische und Rehabilitative Medizin

Ego-State-Therapie

… was ist das eigentlich ?

Die „Ego State Therapy“ wurde von den US-Amerikanern John und Helen Watkins seit etwa 1980 in den USA entwickelt.
Sie basiert auf der Theorie, dass die Persönlichkeit aus verschiedenen Ich-Anteilen (Ego States) besteht. Diese Anteile sind umgrenzte und beschreibbare „Unter-Persönlichkeiten“.

Unter „Ich-Anteil“ versteht man einzelne Aspekte der Persönlichkeit, des eigenen Selbst.
Ein gesunder, nicht traumatisierter Mensch kennt und nutzt etwa 5–15 solche Ich-Zustände, Rollen, Teilpersönlichkeiten oder Ego- States.

Sie sind klar bewusst und werden vom Ich gelenkt. Die meisten solcher Ich-Anteile entstehen in der Kindheit im Zuge der normalen Entwicklung ( Mutter- Ich, Vater- Ich) . Im Erwachsenenalter bilden sich weitere Ich- Anteile ( der Chef, der Sportler ). Der jeweils im Vordergrund stehende Ich- Zustand wird von dem Menschen als eigentliches „Ich“ erfahren; der gerade nicht aktivierte Ego- State dagegen als „weit weg“ und häufig im Moment des Erlebens als einem selbst fremd.

Zu jedem Ego- State gehört also ein sozialer Kontext. Zum Beispiel „das Kind im Manne“, wenn der Vater mit dem Sohn die Eisenbahn aufbaut. Je nachdem, in welcher Situation wir uns befinden, können wir zwischen den einzelnen Ich- Anteilen umschalten ( engl.: switchen).

Menschen, die in ihrer Vergangenheit psychisch oder körperlich verletzt wurden, bilden unbewusst weitere Ich- Anteile. Diese sind i.d.R. verborgen und dienen zur schnellen Abpassung an wechselnde Herausforderungen des täglichen Lebens und evtl. zur Abwehr des Erlebten.

Im weiteren Verlauf ihres Lebens entwickeln diese abgespaltenen Ich- Anteile ein „Eigenleben“ mit eigenen Gefühlen und Verhaltensweisen. Diese Ich-Anteile können wie „eigene Persönlichkeiten“ ein Eigenleben entfalten, mit „eigenem“ Willen, „eigenen“ Gedanken und Gefühlen. Sie halten ihre Existenz für hilfreich und überlebenswichtig, sind potentiell auch auf lebenslanges Bestehen angelegt. Manche „kennen“ sich gegenseitig und sind miteinander in Kontakt.

In der Therapie kann es nun zum Widerstand dieser Ich- Anteile kommen und zur Abspaltung. Diese sind dann nur mittels Hypnose zu erreichen.

Ziel der Ego-State-Therapie ist es, diese Ich-Anteile wieder besser in Richtung einer ganzheitlichen Persönlichkeit miteinander zu verbinden und sie in das Gesamtsystem zu integrieren.
Dies erfolgt über eine Wertschätzung ihres Daseins und ihre Anerkennung und gleichzeitige Nutzung ihrer oft verborgenen Ressourcen.
Wir wissen, alle Ego- States sind entstanden, um dem Individuum zu helfen, sich einer normalen Umwelt anzupassen oder sind die adaptive Folge traumatischer Entwicklungshindernisse.

Aus diesem Grund ist das Ziel dieser Therapiemethode die Integration aller Anteile.